Wallstreet

02.10.2015 Vom Zion National Park in den Bryce Canyon

Irgendwie kommen wir heute nicht in die Gänge. Wir frühstücken später und länger als geplant. Vielleicht ist es die eine Stunde Zeitverschiebung zu Kalifornien. Vielleicht liegt es auch am Blick vom Bett aus dem Fenster auf den Sonnenaufgang auf dem Canyon.  

Blick aus dem Bett
 Irgendwann fahren wir dann los und durch den Zion Park hindurch. Weil unser RV Übergröße hat, müssen wir ein spezielles Tunnel Ticket erwerben und fahren im Konvoi durch den engen Tunnel. Dieser ist nur etwas höher als unser Wohnmobil und nicht breit genug, dass zwei Autos an einander vorbei fahren können. Geschweige denn zwei Wohnmobile. Außerdem ist er drinnen schwarz und nicht beleuchtet. Es ist sehr unangenehm, dort durch zu fahren. 

Nach weniger als 90 Meilen kommen wir nach angenehmer Fahrt im Bryce Canyon an. Dieser empfängt und mit einem Felsentor, durch das wir hindurch fahren. Sehr schön, das fängt ja gut an! Hier ist es sonnig, aber deutlich kühler. Nachts soll es sogar Frost geben können. Aber zum wandern genau richtig. 
Der Campground hier ist einfach und ohne Full-Hook-Up. Dafür aber sehr ruhig und die Nachbarn sind weit weg. 
Wir essen noch Mittag und los geht’s. Der Trail startet ganz dicht am Campground. Wir müssen eine kleine Steigung überwinden, um ihn zu erreichen. Oben angekommen, fällt uns bereits die Kinnlade herunter. Wir sehen eine unfassbar schöne felsige Landschaft. Wir sind wirklich baff; so etwas haben wir noch nicht gesehen. Wir wandern einige Wanderwege entlang. Ich schieße unzählige Fotos, ich kann nicht anders. Hinter jeder Kurve gibt es andere Formationen zu sehen.

 

Bryce Canyon
 
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Der Canyon ist nach der Familie Bryce benannt und durch Vulkan Aktivitäten entstanden. Er ist Teil des Colorado Plateaus, welches sich über vier Bundestaaten erstreckt und befindet sich in Utah.

Die Landschaft hier ist in einem ständigen Wandel, weil die Erosion weiterhin die beeindruckenden Felsen formt. Immer wieder Stürzen einzelne Säulen (Hoodoos genannt) ein, oder Teile davon. Manchmal entsteht ein Bogen. Auch ganz neue Felsen kommen im Laufe der Jahre ans Licht. 

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Amphitheater
 Auf unserem Weg kommen wir u.a. am „Amphitheater“, den Felsen mit den Namen „Queen Victoria“ und „Thors Hammer“ vorbei und durch „Queens Garden“. In einer engen Schlucht stehen zwei große Bäume. Das wirkt dort sehr imposant und ist deswegen ebenfalls ein begehrtes Fotomotiv. Aber der Weg selbst ist auch beeindruckend; er nennt sich „Wallstreet“ und schlängelt sich schier endlos im Zickzack nach oben. Am Ende erreichen wir kurz vor dem Sonnenuntergang einen hochgelegenen Aussichtspunkt. Der Blick in die von der Abendsonne erleuchteten Ferne lässt uns ehrfürchtig inne halten. Dieser Canyon ist wirklich einmalig. Meine Speicherkarte ist fast voll und die Akkus fast leer. Unsere auch. Insgesamt sind wir heute über zehn Kilometer gewandert.

 

Schlucht am Ende der ‚Wallstreet‘
 
Abends gibt’s auf unserem Profi-Grill gegrillte Burger. Dann fallen wir glücklich und zufrieden ins Bett.