Seilbahn, Queenstown, ein winziger Teil des Wakapitu und hinten die RemarkablesLeander schläft die zweite Nacht in Folge durch. Bislang hat Ines ihn nachts noch einmal gestillt, aber die letzen Nächte hat er das Angebot dankend abgelehnt und stattdessen vorgezogen, 10 Stunden am Stück zu schlafen. Offenbar stillt er sich selbst ab. Wir werden es sehen.
Das Frühstück beginnt mit einer absoluten Katastrophe. Die Kaffe-„Maschine“ ist zerbrochen. Ines versucht, den Vorfall herunter zu spielen, aber es gibt nichts zu beschönigen. Es wird heute morgen keinen Kaffee geben.
Der Tag beginnt sonnig. Obwohl die Vorhersage für heute 12 Grad und Regen prophezeit hat, können wir in T-Shirt und kurzer Hose eine Seilbahnfahrt machen. Der Einstieg ist direkt neben dem Campingplatz. Von oben haben wir einen fantastischen Blick über Queenstown, den Wakapitu und die Remarkables. Das ist die beeindruckende Bergkette im Hintergrund. Rund um die Seilbahnstation ist viel los. Man kann Bungee Jumpen oder eine Mountain Bike Tour starten. Eine besondere Attraktion sind die „Luges“, eine Art Sommer-Rodelbahn. Insgesamt ist das Gelände hier toll angelegt.Fische füttern unter WasserMit nur 12.500 Einwohnern ist Queenstown ein quirliges Städtchen mit vielen Shops und Restaurants. Und noch mehr Reisebüros für Aktivausflüge. Es gibt zahlreiche Funsport- und Outdoorangebote (Rafting, Bungee Jumping, Mountain Biking, Jet Streams, etc.). Wir werden auch aktiv, gleich am Anfang kommen wir an Fergburger einfach nicht vorbei. Zu lecker sehen die Hamburger aus. Die Schlange ist lang. Aber es lohnt. Es ist einer der leckersten Burger, die wir je gegessen haben.
Wir gehen ins Unterwasser Aquarium. Es ist ein Raum unterhalb der Wasseroberfläche des Sees mit großen Scheiben. Von dort kann man Fische beobachten. Die tummeln sich immer direkt vor der Scheibe, weil sie von einem Futterautomat versorgt werden. Den kann man gegen Einwurf eines Dollars dazu bringen, viele kleine Futterkugeln ans Wasser abzugeben. Dann ist was los!
Bei Patagonia gibt es noch zwei Kugeln Eis, die sind so groß, dass mir kalt ist, als ich damit fertig bin.
Queenstown Hafen
Zum Aufwärmen drehen wir eine Runde durch den Queenstown Garten. Von dort haben wir einen schönen Blick auf die Stadt. Explizit wird aufgefordert, hier Disc Golf zu spielen. Eine Art Golf mit Frisbees.
Nach einem Sundowner am Hafen, schlendern wir zurück. Es ist eine sympathische Stadt in traumhafter Lage.
Endlich sind wir alle wieder gesund.
PS: Sonja, alles Gute zum Geburtstag!
Milford SoundLeander wacht auf und strahlt. Direkt nach dem Aufwachen. Jeden Morgen. Manchmal fragen wir uns, ob er im Krankenhaus vertauscht worden ist. Von uns hat er das nicht.
Das war die bislang beste Nacht für uns. Wir haben alle gut – Lenni sogar komplett durch – geschlafen.
Die Sandflies lauern überall an den Scheiben, wir trauen uns nicht, das Fahrzeug zu verlassen. Die sind hier echt eine Plage. Unsere Beine jucken bereits beim Anblick der schei… scheinbar so kleinen und harmlosen Fliegen.
Wir haben heute für 10 Uhr eine Bootsfahrt gebucht – ohne Übernachtung – und müssen ja wieder 35 km nach Milford Sound. Der Tag beginnt also wieder früh. Die Feuchtigkeit zieht aus den WäldernDie Feuchtigkeit steigt aus den Wäldern auf. In verschiedenen Schichten hängen Nebelwolken in den Bergen. Ein toller Anblick!
Es geht also wieder durch meinen Lieblingstunnel nach Milford Sound. Die Sicht ist heute viel klarer und die Gegend umso beeindruckender. Die Berge sind riesig. Das haben wir gestern wegen der tiefen Regenwolken so nicht sehen können.
Irgendwie gut, dass wir die Strecke noch mal fahren (müssen).
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Es gibt einen Unterschied zwischen Sound und Fjord. Ein Fjord ist ein Meeresarm, der durch einen ins Meer wandernden Gletscher entstanden ist. Ein Sound ist von einem Fluss geschaffen worden. Tatsächlich ist Milford Sound in Wahrheit ein Fjord und kein Sound.
Mit 7 m jährlichem Niederschlag ist der Milford Sound ist der zweit nasseste Ort der Welt. Es regnet hier im Mittel an 182 Tagen im Jahr. Der höchste Berg ist mit 1692 m der Mitre Peak (Bischhofsmütze).
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Auch beim Bootsanleger lauern die Sandflies. Wir reiben uns mit unserem Anti-Brumm ein. Chemie können die Deutschen. Es wirkt.
Das ist unser Kahn
Der Milford Sound ist der schönste Fjord mindestens Neuseelands. Unsere zweieinhalb stündige Bootsfahrt geht einmal bis zum Meer und wieder zurück. Es erwartet uns eine atemberaubende Fjordlandschaft. Über 1.000 Meter hohe Felsklippen ragen fast senkrecht auf beiden Seiten aus dem Meer. Wir fahren so dicht an Wasserfälle heran, dass das Boot gewaschen wird. Unser Boot heute ist das erste. Das hat den Vorteil, dass unsere Sicht immer frei von anderen Booten ist. So viele sind es aber auch nicht.
Die Hinfahrt ist trocken, am Ende regnet es und wir gehen unter Deck.
Auf dem Milford Sound
Als I-Tüpfelchen halten wir noch bei sich auf einem Felsen räkelnen Seehunden.
Dann fahren wir zurück über Te Anau nach Queenstown. Das liegt am See Wakapitu.
** Der Lake Wakapitu hat die Form eines riesigen S und ist 84 km lang und bis zu 380 Meter tief. An beiden Seiten rahmen ihn Bergketten ein. Der See ändert in Richtung Norden seine Farbe von blau nach türkis. Eine weitere Besonderheit ist sein pulsierender Wasserstand. Alle 5 Minuten hebt und senkt sich er sich. Wissenschaftler machen den Atmosphärendruck dafür verantwortlich. Auch die Wasserqualität ist beeindruckend. Mit einem Reinheitsgrad von 99,9 % ist sie besser als abgefülltes Mineralwasser. Damit ist der Wakapitu der zweitsauberste See der Welt.
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Gestern und heute sind wir viel gefahren. Umso mehr freuen wir uns, dass wir zwei Nächte hier verbringen werden. Queenstown ist eine lebendige Stadt, in der es viele Angebote für Aktivsportler geben soll. Bungee Jumping, Rafting, Kajak, etc. wir sind gespannt auf morgen.