Santa Barbara

22.09.2015 Von Santa Barbara ins Carmel Valley

Zum Frühstück gibt es Toast, denn natürlich haben wir nicht nur einen Backofen, eine Mikrowelle, eine Abzugshaube und ein Gefrierfach, sondern auch einen Toaster. Dazu einen Brotaufstrich aus gerösteten Mandeln. Schmeckt so wie es klingt, aber ohne Zucker. Gut. Plötzlich geht der Feuermelder an, vielleicht ist der Toast etwas dunkel…  

 
Heute geht es die Küstenstraße #1 Richtung Norden bis nach Carmel Valley. Es sind zwar keine Serpentinen, aber es reicht, um den Blutdruck auf ein kritisches Maß zu heben. Für unser 7,2-Tonnen-Wägelchen ist es zwischendurch sehr eng. Aber die Aussicht während der Fahrt und bei den Stopps zwischendurch ist beeindruckend. Dafür lohnen sich die graue Haare. Das Fahren stresst mich hier sehr. 
Das Tanken ist ein Highlight. Die Nadel zeigt etwas mehr als viertel voll, also ruhig schon mal tanken. Mit Hilfe springt die Zapfanlage endlich an und pumpt die Gallonen in den Schluckspecht. 40 Gallonen passen insgesamt, sagte der Typ vom Verleih. Komisch, jetzt sind es schon 45 … 46 … 47. Erst bei 49 Gallonen stoppt die Anzeige. Das sind über 180 Liter Super Plus. Hui! Macht 160 Dollar. Naja, ist ja Urlaub. 
Der Stellplatz hier in Carmel Valley ist ganz nett und sehr ruhig. 

Wir fahren das erste mal das Slide-Out raus. Damit gewinnen wir im Wohnbereich etwas über einen halben Meter in der Breite. Vorher war das Ding drinnen groß. Jetzt ist es riesig!

 

2 Zimmer, Küche, Bad
 
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Die Hook-Up-Stations sind eine besondere Erwähnung wert. Auf den meisten Campingplätzen verfügen die Stellplätze über Anschlüsse für Strom und Frischwasser. Sogar Abwasser kann man direkt aus dem Fahrzeug in einen Bodenabfluss leiten. Damit es nicht riecht, kann man es fest verschrauben. Bislang sind die Anschlüsse alle genormt, so dass es immer passt. Da können wir uns in Europa noch was abschauen. So können wir völlig ohne Komfortverlust duschen. Ach ja, ne separate Dusche haben wir natürlich auch. ?  

Hook-Up-Anschlüsse
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21.09.2015 Von Los Angeles nach Santa Barbara

Das Hotel liegt direkt an einer viel befahrenen Straße. Es stört uns aber wenig. Wir müssen was nachholen.
Wir wachen ohne Wecker um halb sechs nach fast zwölf Stunden Schlaf auf.
Frühstück gibt’s in einem recht neuen Café gleich um die Ecke.
Telefonisch erfahren wir, dass unser Wohnmobil, hier Motorhome oder RV genannt, nicht vor zwölf fertig ist. Also nutzen wir die Zeit und radeln mit dem Beachcruiser nach Venice Beach.  

Venice Beach
 Erneut wundere ich mich, wie wenig kommerziell die Gegend ist. Obwohl so dicht an einem tollen breiten Strand, gibt es kaum Filialen bekannter Ketten. Sehr schön! Aber mehr Cafés wären nicht verkehrt.
Ein Fahrer des Hotel bringt uns zu Apollo, unser Camperverleiher.
Die Übergabe zieht sich. Das Wohnmobil musste erst repariert werden, weil es noch einen Schaden an der Markise gab.
Schließlich ist es endlich so weit. Da ist es. Es ist nicht so groß, wie das aus dem Prospekt, das hatte 27 Fuß.
Unser Reisebus
 
 

Bäm! Wir haben das ganz große. Es misst sogar 31 Fuß! Das Ding ist wirklich riesig und hört nach hinten hin gar nicht auf.
Es ist ein Reisebus mit 10 Zylindern und fast 400 PS. Der Typ vom Verleih schaut verwirrt, als Ines immer wieder laut „Scheisse!“ sagt. 
Die Straßen sind zwar breit, für LKW-Fahrtraining ist LA trotzdem nicht empfehlenswert.
Als wir bei Walmart das nötigste kaufen wollen, kommt es auf dem Parkplatz fast zum ersten Unfall. Mit fast 9,5 m schneidet man prinzipbedingt die Kurven. Ob das Ding nicht doch etwas zu groß ist? Das Panik-P blitzt mehr als einmal in unseren Augen auf. Am Ende geht es gut. Aber die Anspannung bleibt.
Als wir doch endlich Richtung Norden aufbrechen, kommen wir in einen ordentlichen Stau in LA.
Deswegen verkürzen wir das Ziel für heute und bleiben in Santa Barbara auf einem Campground direkt am Highway.
Obwohl wir lange nach Geschäftsschluss ankommen, empfängt uns noch ein freundlicher, hilfsbereiter Platzwart. Er gibt uns auch noch wertvolle Tipps zum Umgang mit den Hook-Up Stations an den Campingplätzen.

Unser RV hat einen Generator an Board, für den Fall, das man Strom benötigt und man abseits eines Campingplatzes ist. Mit einem Knopfdruck läuft das Ding und liefert Netzspannung wie zu Hause. Damit es im Stand nicht wackelt, sind sogenannte „Jacks“ installiert. Das sind vier Metallstützen, die elektrisch ausfahren und das Auto automatisch ausbalancieren. So steht das Fahrzeug absolut gerade. „Jacks are down“ – wir auch. Wir packen noch die Koffer aus und räumen die Sachen ein, essen und fallen ins Bett. Unser Stellplatz ist nur durch eine Lärmschutzmauer vom Highway getrennt. Weil wir so müde sind, schlafen wir trotzdem ganz gut.