San Francisco

25.09.2015 San Francisco

Wieder shutteln wir ins Zentrum und starten eine Hop-On-Hop-Off-Bus-Tour durch die Stadt. Wir haben einen tollen Guide an Board. Sie erzählt äußerst witzig und mitreißend. Jeder könne hier so sein, wie er ist. Hier sei jeder willkommen, auch Obdachlose.
Es ist eine bunte und sehr sympathische Stadt. Dazu trägt sicherlich auch die Hippie-Vergangenheit und die große Bedeutung für die Schwulen-und Lesbenszene bei. Der Anteil Homosexueller beträgt hier 20%.
Ein altes Haus wurde von Francis Ford Coppola gekauft und somit vor dem Abriss gerettet und ist jetzt optisch eine schöne Seltenheit.  

Haus von Francis Ford Coopola
 
Bei der Golden Gate Bridge machen wir natürlich einen längeren Stopp. Sie ist in Wirklichkeit noch viel größer und einfach sehr schön. Wir haben Glück – oft ist sie von Nebel verhüllt.

 

Golden Gate Bridge
 
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Die Golden Gate Bridge wurde 1937 fertiggestellt. Sie hat eine Gesamtlänge von 2.737 Metern und ist 27 Meter breit. Die beiden Türme sind jeweils 227 Meter noch. Die beiden Tragseile haben einen Durchmesser von 92,4 c, sind 2.331,7 Meter lang und wiegen 24.500 Tonnen.
Der Name Golden Gate (goldenes Tor) stammt aus den Zeiten des Goldrausches und bezeichnet die ca. 8 x 3 Kilometer lange Bucht. Es ist ein Mythos, dass die Brücke dauernd gestrichen werden muss. 1968 wurde der Originallack (wegen Korrosion) ersetzt. 1990-1995 wurde der Lack wegen Luftstandards erneut ausgetauscht. 
Modell eines Kabels in Originalgröße
 
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Weil es auf der Karte näher aussah, gehen wir sehr lange zurück und essen schließlich in Chinatown, bevor es wieder zum Campingplatz geht. Wir sind noch mehr kaputt als gestern.
Beide Abwassertranks sind voll. Aber kein Problem, dank Hook-Up einfach an zwei Hebeln ziehen und schon fließt alles sauber ab. Super! Erneut frage ich mich, warum es das in Europa nicht gibt.

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Beim großen Aufschwung wurde in San Francisco etwas Gold gefunden und hat fast über Nacht etliche Goldsucher angelockt. Gefunden wurde später aber viel Silber. Aber reich geworden ist die Stadt durch die Banken. Heute leben in der viertgrößten Stadt Kaliforniens ca. 800.000 Einwohner.
Das sogenannte Silicon Valley (die korrekte Übersetzung für Silicon ist übrigens Silizium und nicht Silikon ?) ist gleich um die Ecke. Dort sitzen Google, Facebook, Apple und Co.
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24.09.2015 San Francisco

Ines ist krank. Sie hat sich eine ordentliche Erkältung eingefangen. Und das hier!
Dieser Campground ist kein typischer Campingplatz, sondern ein Stellplatz. Unser RV passt von der Länge gerade so rein. Direkt daneben grenzen schon die Nachbarn an. Der Untergrund ist betoniert. Daneben gibt es einen Umladeplatz für Sand und Kies. Dafür gibt es Full-Hook-Up. Das wissen wir jetzt zu schätzen. Außerdem sind wir durch die schlechten Bewertungen im Internet bereits gewarnt und werden so positiv überrascht. Wir sind zufrieden.
Zum Frühstück gibt es unter anderem Bagel mit Rosinen und Zimt.
Dann geht’s mit dem Campingplatz-Shuttle ins Zentrum. Aufgrund der großen Nachfrage, haben wir bereits in Deutschland Tickets für die Gefängnisinsel Alcatraz gekauft. Trotzdem müssen wir anstehen. Aber es gibt freies WLAN. Die Überfahrt dauert nur kurz. Alcatraz war erst ein Militärgefängnis und ist seit 1933 ein Hochsicherheitsgefängnis für Schwerverbrecher gewesen. Es hat eine prominente Lage in der Bucht von San Francisco. Einer der bekanntesten Insassen war Al Capone. 

Zwei Zellen
 
Die Zellen wirken kalt und grausam. Es gibt auch Einzelhaft mit leeren und absolut dunklen Zellen. Eine besondere Bestrafung sei es für die Häftlinge gewesen, einen so tollen Blick auf die Stadt zu haben, aber zu wissen, dass man dort nicht hin kann. Die Führung mit Audioguide ist gut. Angeblich gab es keine erfolgreiche Flucht. Nur ein blutiger Versuch und einer mit verschollenen Ausbrechern ist dokumentiert. Bis an Land zu schwimmen ist wegen des kalten Wassers wohl fast unmöglich. 1963 wurde Alcatraz geschlossen, als sich mehr um die Wiedereingliederung der Kriminellen gekümmert wurde ist, als um pure Bestrafung.

Nach dem ernsten Kapitel der Stadt, geht es zum Pier 39, direkt neben dem Alcatraz-Fähranleger. Es laden einige Restaurants und Geschäfte zum bummeln ein.
Natürlich fahren wir auch mit dem Cable Car. Wir machen den Touristen-Anfängerfehler und stellen uns am Start-/Endpunkt ca. 45 Minuten an. Wie wir später erfahren werden, stellen sich die Erfahrenen an einen der weiteren Stopps und winken, dann wird man eingesammelt. Sei’s drum. Die Fahrt macht großen Spaß, wir sitzen außen.  

Cable Car
 Insgesamt sehen bzw. hören wir viele Deutsche und jetzt auch mehrere sehr dicke Amerikaner. Sonst wäre ich auch enttäuscht gewesen. ?
Nach einem Bummel durch China Town fahren wir mit dem Shuttle wieder zum Stellplatz. Wir sind völlig im Eimer aber glücklich.

Die Toiletten auf den Campingplätzen sind relativ offen, so dass man durch einen Spalt die Kollegen nebenan sitzen sieht. Das muss man mögen.

Der Ford Mustang ist der VW Golf der Amerikaner, so häufig sehen wir das Modell hier.
Bislang gab es überall kostenloses WLAN, aber meistens nur eine sehr langsame Verbindung.

23.09.2015 Vom Carmel Valley nach San Francisco

Die Nacht ist sehr ruhig. Aber kalt. Nach dem aufwachen müssen wir heizen. Ines kränkelt. 
Da wir heute nur etwa 100 Meilen fahren, wollen wir uns noch zwei Städte anschauen. Carmel By The Sea liegt direkt am Meer. Wir suchen einen Parkplatz. Einen? ? Ich stehe auf Fünfen. 

Wir bummeln durch die Straßen und laufen barfuß durch den feinen, hellen Sand. Obwohl wir schon ein paar Tage unterwegs sind, kommen wir jetzt erst richtig im Urlaub an. Vorher war auch immer noch etwas Anspannung dabei. 

Als nächstes geht’s nach Monterey. Clint Eastwood war hier einmal Bürgermeister. Die Stadt ist deutlich größer. Es gibt spezielle RV Parkplätze, auf das auch unseres problemlos passt. 

Die Cannery Row ist eine Straße am Hafen, in der früher Fisch in Dosen verarbeitet wurde. Jetzt ist alles neu gemacht und vom alten Flair ist wenig übrig. Überall Restaurants oder Läden für Touristen. Trotzdem irgendwie nett. Wir  essen unsere ersten amerikanischen Burger. Vor der Weiterfahrt fahren wir noch zur Wharf. Das ist ein Pier mit Buden und Restaurants.  

Burger – leider geil
 Auf dem Weg nach San Francisco steht ein großer Einkauf bei Walmart an. Parken ist auch hier kein Problem. 
Trotz Feierabendverkehr vor San Francisco macht das Fahren so langsam richtig Spaß. Das Ding ist so groß, dass ich meine Arme auf dem Fahrersitz nach oben und nach rechts ausstrecken kann, ohne dass ich irgendwo dran komme. 

Abends ist der Tank bereits halb leer. Auf dem Kilometerzähler stehen 260 Meilen, seit dem Tankstop. Dafür sind wir jetzt in San Francisco. 
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Für Campingtoiletten gibt es spezielles Toilettenpapier. Für Nummer eins ist es kein Problem. Für Nummer zwei ist eine richtige Toilette besser. Das Papier ist sehr sehr dünn und löst sich beim Kontakt mit Feuchtigkeit fast auf. Wozu ist es noch mal?  

„Toilettenpapier“ für Milimeterarbeit
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