Vier Schwestern – aus einem StammEndlich geht es Ines wieder gut. Unser heutiges Ziel sind drei Kauri Bäume im Wald voller Riesen, dem Waipoura Forest. Der Umweg über die Tourist Information am Ende eine schlechten Schotterpiste war überflüssig. Die Bäume, die wir sehen wollen, sind von der sehr kurvenreichen Hauptstraße aus nicht zu verfehlen. Immerhin machen wir eine kleine Pause im zugehörigen Café.
Bevor wir den Wald betreten dürfen, müssen wir unsere Schuhe gründlich reinigen und durch eine Desinfektionslösung gehen. Sporen der Pilze sind sehr gefährlich für die Bäume.
Te Matua Ngahere – der dicksteGleich am Anfang der ca. 50 Minuten dauernden Wanderung sehen wir einen Tui. Das ist ein schwarzer Vogel, der sehr lustige Laute macht. Eine Mischung aus glucksen, klopfen und zwitschern. Die Wege sind neu gemacht und erhöht, weil die großen Kauris so empfindliche Wurzeln haben, dass sie durch Darüberlaufen kaputt gehen. Hier in diesem Wald stehen Dreiviertel der verbliebenen Kauris. Sie stehen mittlerweile unter Naturschutz. In der Vergangenheit sind sie gerne gefällt worden, weil ihr Holz so stabil und leicht zu verarbeiten ist.
Nach fünf Minuten Fußweg kommen wir zum ersten Baum. Der trägt den Namen Four Sisters. Es sind im Prinzip vier Bäume, die aus einem Stamm entstanden sind. Beeindruckend!
Tane Mahuta – der höchsteDann gehen wir tiefer in den Wald zum dicksten Kauri, dem Te Matua Ngahere – Vater des Waldes. Man sieht den Wald vor lauter Baum nicht mehr. Ein wirklich unfassbar dicker Baumstamm versperrt uns die Sicht auf den Rest. Es ist ein Spaß, die Reaktionen der Besucher zu sehen. Sie kommen um die Ecke und stoßen Überraschungslaute aus. Das ging uns genauso. Über 16 Meter beträgt sein Umfang. Es gibt Gerüchte über einen im Jahr 1870 noch existierenden Baum mit 26,82 Metern Umfang / 8,54 Meter Durchmesser. Ich kann das nicht glauben.
Eine Auto-Minute weiter wartet der höchste Kauri Neuseelands auf uns. Tane Mahuta – Gott des Waldes. Er ist 52 Meter hoch und für mich immer noch unfassbare 2.000 Jahre alt. Er ist allerdings erst in der Blüte seines Lebens. Wenn kein Waldbrand, Pilz oder Wandererfüße dazwischen kommen, können diese Giganten bis zu 4.000 Jahre alt werden.Rawene – Etwas kitschig, war aber so
Mehr oder weniger zufällig landen wir eine Stunde weiter nördlich in Rawene. Der sehr kleine Campingplatz hat eine fantastische Sicht auf die Bucht. Sicherlich einer der schönsten Plätze bislang. Wir verbringen den Abend bis zum Sonnenuntergang auf der Holzterrasse direkt neben unserem Stellplatz.
Das helle Gebäude ist nur ein großer BildschirmWir entscheiden am Morgen spontan, dass wir heute Richtung Auckland und den Nordzipfel fahren. Wir verzichten damit darauf, die Coromandel Halbinsel zu besuchen. Alles werden wir leider nicht mehr schaffen. Ines geht es immer noch nicht besser.
Auckland (1,4 Millionen Einwohner) gehört zu den Städten mit der höchsten Lebensqualität weltweit. Die Lage mit zwei Häfen und vereinzelten Vulkankegeln ist einzigartig.
Auf dem SpielplatzWir parken und gehen Richtung Hafen und Zentrum. Es beginnt zu nieseln; war ja auch erstmal genug Sonne die letzen Tage. Wir folgen den Einheimischen in ein Lokal. Dort gibt es Burger mit neuseeländischem Angusrind. Sehr lecker. Irgendwie kommt uns das Logo mit dem goldenen „M“ bekannt vor.
Wir gehen die Haupteinkaufsstraße entlang. Hier sieht man, dass wir in einer Großstadt sind.
Aber irgendwie sind wir etwas müde von den letzten Tagen und uns ist heute nicht nach Sightseeing. Es reicht für heute. Zum Glück geht es Ines langsam besser.Wir fahren etwas weiter nach Norden nach Orewa Beach. Hier lebte Sir Edmund Hillary, bevor er 2008 starb. Der Campingplatz ist direkt am Strand, nur durch ein paar Bäume getrennt. Wir bekommen den allerletzten freien Stellplatz. Wir können uns auf unser Glück verlassen. Reservieren ist was für Regenjackenträger! Ich soll da nicht durch kommen?
Leander darf noch eine Runde auf den Spielplatz.