Diese Nacht lief die Heizung durch. Nachts hat es gefroren. Wir fahren sehr früh los und mit jedem Kilometer steigt das Thermometer. Unter anderem über die Canyon Avenue fahren wir südlich nach Arizona. Unser Ziel ist der Lake Powell. Dort ist es wieder warm.
Ganz in der Nähe davon, halten wir bei „Horseshoe Bend“. Das ist ein Aussichtspunkt, von dem aus man eine spektakuläre (nie passte das Wort irgendwo besser) Biegung des Colorado Rivers in Form eines Hufeisens sehen kann. Um dorthin zu gelangen, muss man vom Parkplatz noch etwa einen Kilometer gehen. Der Fluss hat sich im Laufe der Jahre sein Bett 300 Meter tief gegraben – so weit ist es vom oberen Rand bis nach unten. Es gibt keinen Eintritt und keine Geländer. An der felsigen Kannte geht es steil (und ich meine richtig steil) nach unten. Viele Touristen laufen umher und machen lebensgefährliche Selfies direkt am Abgrund. Wir nicht, sondern fotografieren uns gegenseitig. ?
Wir haben wirklich weiche Knie, aber es muss sein, zu besonders ist der Anblick.
Der Campingplatz hat Full-Hook-Up und Blick auf den tollen See. Dort angekommen, wollen wir uns gerade für eine Erkundung der Umgebung fertig machen, beginnt es zu regnen. Regen? Damit haben wir hier hat nicht gerechnet. Also gammeln wir im hinteren Flügel unseres Wohnmobils.
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Der Lake Powell ist bei maximaler Stauhöhe rund 300 km lang und entstand in den 1960er Jahren als der Colorado River durch den Glen-Canyon-Staudamm aufgestaut wurde. Der See hat eine über 3.000 km lange Küstenlinie. Diese ist länger als die gesamte Westküste. Es ist nach dem Lake Mead der zweitgrößte Stausee in den USA und grenzt im Süden an den Grand Canyon. Ist der See voll, bedeckt er 96 Canyons. Zurzeit ist viel Wasser (u.a. von Las Vegas) entnommen und die Küstenlinie stark zurück gegangen.
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Als sich die Sonne noch mal Blicken lässt, gehen wir noch mal kurz zum Strand und sehen noch den Sonnenuntergang. Am See gibt es Fischausnehm-Stationen für Angler und Grillplätze.
Die drei indianischen Frauen, denen wir heute begegnet sind, waren auffallend nicht so freundlich, wie die restlichen Amerikaner. Mal sehen, ob das repräsentativ ist.