Catlins

09.02.2017 Curio Bay, Te Anau

Fischers Fritze
Es ist wieder sonniges Wetter. 
Nach einer heißen Dusche fahren wir Richtung Fjordland. Wir nutzen Leanders Vormittagsschlaf. Aus dem Radio (natürlich mit iPod Dock) kommt Brown Eyed Girl von Van Morrison. Mehr Urlaub könnte gerade nicht sein. Es ist zwar eine mit über 230 km relativ weite Strecke, aber wir kommen gut durch (kein Wunder, viel Verkehr gibt es hier nirgends). 
Der Te Anau Lake ist der zweitgrößte See Neuseelands. Er liegt schon mitten im Fjordland. Angeblich mit das schönste, was man hier sehen kann. Wir sind gespannt. Leider ist für die nächsten Tage nur Regen angesagt.

Te Anau
Auf unserem engen feinen Campingplatz direkt am See buchen wir für morgen eine Tour zu den Glühwürmchen-Höhlen.

Wir machen einen Spaziergang am See entlang und durch den Ort (heißt ebenfalls Te Anau); ihn Stadt zu nennen, wäre übertrieben.

Wir versuchen für unsere nächste Station, Milford Sound (weltbekannter Fjord) eine uns empfohlene Bootsfahrt mit Übernachtung zu buchen. Es ist alles ausgebucht! Bis zum 23.02.! Na toll! Bei näherer Betrachtung sparen wir so immerhin 880 Dollar. Das ist wirklich viel Geld für eine Tour, die um 16:30 Uhr los geht und um 9:00 Uhr endet. Aber das Essen soll gut sein. Später sind wir froh, dass es schon ausgebucht war.

Weil hier viele nette Restaurants sind, gehen wir heute essen. Es ist, wie bislang überall, ausgezeichnet. 

Bereit für die Unterbodenwäsche

Der Campinplatz hat ein Familienbad mit einer Kinderbadewanne. So bekommt Lenni mal wieder eine Unterbodenwäsche.

08.02.2017 Papatowai, Curio Bay (Catlins)

Ich trage ihn auch, aber davon gibt es dann kein Foto
Leander hustet immer noch ab und zu. Bei Ines ist die Erkältung fast weg. Ich konnte ohne Hustensaft nicht schlafen. Damit ging’s irgendwann. Aber insgesamt sind wir alle auf dem Weg der Besserung.
Ich wache um sieben auf. Es hat fast die ganze Nacht geregnet. Meine Liebsten schlafen noch. Ich lege mich auch wieder hin. Der Regen prasselt auf’s Dach. Es ist gerade sehr gemütlich.

Pünktlich um halb neun wacht Lenni auf und beendet unsere Nacht. Die Sonne kommt raus und durchflutet unser Wohnmobil mit Licht. Ein schöner Morgen.

Links der versteinerte Wald, in der Mitte der Campingplatz, rechts Curio Bay
Der Campinplatz hier ist sehr einfach. Es gibt weder Strom noch eine Dumping Station noch frisches Wasser. Aber wir sind noch versorgt. Als ich ins Toilettenhäuschen gehe, hält mich dort ein Hagelschauer fest. Das Wetter bleibt sich also treu und ist sehr wechselhaft. 
Eigentlich wollten wir die Cathedral Caves sehen, aber im Moment ist Flut und die nur bei Ebbe zu erreichenden Höhlen sind geschlossen. Erst um 19:20 Uhr könnten wir rein. Das ist uns zu spät, da sind wir schon woanders. Macht nichts, hier gibt es noch genug zu sehen. 
Heute schauen wir uns die McLean Falls an. Auf dem Weg dorthin regnet es. Aber als wir da sind, kommt die Sonne wieder raus. Es sind 10 Grad, aber es fühlt sich wärmer an. Es wird 40 Minuten hin und zurück dauern. Genau das richtige für „Zwischendurch“. Die McLean Falls sind von Alexander McLean entdeckt worden. Die Wasserfälle erstrecken sich über vier Stufen und kommen so insgesamt auf eine Höhe von 100 Metern.
Unser heutiges Ziel ist ein Campingplatz in der Curio Bay. Das ist eine einmalige Bucht, wieder einmal alles andere als überlaufen. Die Sonne scheint bei 15 Grad. 
Zunächst verschaffen wir uns vom Hügel einen Überblick. Der ist schon wunderschön.

Hector Delphine

Dann fragen wir nach den Delphinbootsfahrten. Es gebe hier keine. Dabei stand das ist unserem Reiseführer und ist mit ein Grund, warum wir hier sind. Wir sollen einfach runter zum Strand gehen. Und tatsächlich. Wir sehen Hector Delphine. Erst die Schwanzflossen, dann wie sie die Wellen reiten. Unglaublich! Es ist das erste Mal, dass wir Delphine in freier Natur sehen. Wir sind jetzt richtig angekommen im Urlaub. Was für ein schöner Tag!

surfende Hector Delphine

Am späten Nachmittag schauen wir uns den Petrified Forest an. Dieser versteinerte Wald hat aber eher wenig mit Bäumen zu tun. Es ist ein Felsplateau direkt am Meer, das immer wieder überspült wird. Hier sieht man 170 Millionen Jahre alte versteinerte Baumstämme. Die hauen mich nicht aus den Socken. Aber das Plateau an sich ist sehr schön. Wir schlendern darauf herum und suchen die Stelle, wo die seltenen Gelbaugen-Pinguine an Land kommen sollen. Die gibt es hier nämlich auch. Um kurz nach sieben sind wir da. Zwischen 19 und 20 Uhr sollen sie an Land kommen, erzählt uns eine anwesende Rangerin.

Mindestens einem gefällt’s
Da sind wir ja genau richtig! Wir suchen uns ein schönes Plätzchen und warten mit einigen anderen Pinguin-Begeisterten. Und warten. Es wird 20 Uhr. Um 20:30 Uhr sehen wir in der Ferne endlich einen angewatschelt kommen. Aber der bleibt stehen. Wir warten weiter. Es steht und putzt sich. Von den anderen keine Spur. Es wird kalt und Ines und Leander gehen ins Warme. Ich harre aus. Für ein gutes Foto muss man einiges in Kauf nehmen. Leider habe noch kurze Hose und Flip Flops an. Ich ahnte nicht, dass es so spät werden wird. Es wird kälter. Der Pinguin putzt sich noch. Es ist ein sehr reinliches Tier. Offensichtlich. Weitere Artverwandte kommen nicht mehr. Völlig durchgefroren gehe ich zurück. Die Natur hält sich halt nicht an Zeitpläne!

Dichter kam der Lümmel nicht ran

Als ich wieder aufgetaut bin, gönne ich mir ein Speight’s. Ein neuseeländisches Bier mit 4 %. Es schmeckt wie Heineken Light alkoholfrei.