Akaroa

01.02.2017 Akaroa, Lake Tekapo

Abendlicht
In der letzten Nacht war es sehr heiß im Alkoven. Dementsprechend schlecht haben wir geschlafen. Dazu kommt, dass wir kränkeln. Wir haben beide Halsschmerzen. Ines hat zusätzlich Husten. Seit dem Flug ist das schon so. Lenni schlief unten, zum Glück ruhig und die ganze Nacht.
Morgens hat es sich deutlich abgekühlt. Es ist richtig frisch draußen. Dieses von einem Tag auf den anderen wechselnde Wetter war schon in Christchurch so. Einen Tag ist es sommerlich warm, am anderen frühlingsfrisch.
Um halb eins kommen wir vom Campingplatz runter. Vorher füllen wir das erste mal Frischwasser nach und leeren die Toilette und den Abwassertank. Leider ist der Schlauch nicht dicht und wir werden später einen neuen kaufen müssen. 

Sonnenuntergang und Church of the Good Shepard
Nach einem weiteren Großeinkauf bei Christchurch machen wir uns auf den Weg Richtung Mount Cook. Aber aufgrund der großen Entfernung und einer Empfehlung des Reiseführers ist das heutige Etappenziel der Lake Tekapo.

Die Straßen hier sind alle in einem sehr guten Zustand. Die Beschilderungen sind ausgezeichnet. 

Das Fahren macht mittlerweile richtig Spaß. Es ist nur mäßig viel Verkehr aber viele Kurven. Wahrscheinlich weil wir immer höher fahren. 

Schnell kommen wir so nicht voran. Leander macht wieder toll mit. Seine Babyschale scheint ihm gut zu gefallen und das Schaukeln während der Fahrt wiegt ihn in den Schlaf. Wir machen trotzdem einige Pausen, damit er nicht so lange sitzen muss. 
Weil wir so spät los gekommen sind, besteht der restliche Tag fast nur aus fahren. Um 19 Uhr kommen wir an. Schön, dass hier die Sonne erst gegen 21 Uhr untergeht!
Wir machen noch einen Spaziergang zum See. Das Sonne taucht ihn und die Berge ringsherum in ein wunderschönes Abendlicht. Nur der Wind stört etwas. Der Gang führt uns in die Nähe der Church of the Good Shepard, ein besonderer Publikumsmagnet, der morgen auf unserer Liste steht. 
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Der Lake Tekapo ist wegen seines türkisblauen Wassers bekannt. Die Farbe ist auf fein gemahlenen Steine zurückzuführen, die durch Reibung mit einem Gletscher entstanden sind.

Wegen der großen Entfernung zu anderen Städten und der klaren Luft ist der Lake Tekapo einer der besten Orte weltweit zur Himmelsbeobachtung. 2012 wurde das Gebiet zu einem International Dark Sky Reserve erklärt. Von diesen Lichtschutzgebieten gibt es weltweit gerade mal fünf.

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Sternenhimmel überm Lake Tekapo
Internet ist hier zwar überall verfügbar. Aber entweder ist der Empfang sehr schlecht oder es ist kostenpflichtig. Für 2 $ buche ich 250 MB für 24h. Es ist trotzdem sehr langsam. Es sind wahrscheinlich einfach zu viele Touristen, die Fotos mach Hause senden wollen. ?
Beim letzten Einkauf fiel Ingwer Bier in unseren Einkaufswagen. Das will ich jetzt mal probieren, wundere mich aber, dass es keine Wirkung zeigt. Bis ich merke, es ist sowas wie Malzbier. Schmeckt gut. 

 

Um den Sternenhimmel zu sehen, gehe ich noch mal raus, als meine beiden Liebsten schon schlafen. Es ist wirklich fantastisch. Bevor ich die Kamera endgültig in Position bringen kann, wird es leider etwas diesig. Aber ich ahne, was man hier in klaren Nächten für einen Blick haben kann. 

31.01.2017 Akaroa

Bucht von Akaroa
Ein neuer Tag – zum Glück!
Auf geht’s Ein- und Aufräumen, jetzt passen sogar die Koffer!

Das Frühstück schmeckt und sogar das Fliegengitter hat MacGyver gefixt. 

Wir können über gestern schon wieder lachen. 
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Die ersten französische Ansiedler haben sich in Akaroa niedergelassen. Noch heute gibt es französische Straßennamen und Cafés. 

Die Stadt liegt auf dem rechten Nippel der Südinsel. Bei Google Maps nicht zu verfehlen, sieht sie einem Zahnrad ähnlich. Der Name Akaroa bedeutet „langer Hafen“ auf Maori. 

Ines sieht wieder wie gemalt aus
Die wunderschöne Halbinsel ist durch zwei große Vulkanausbrüche vor 8 Millionen Jahren entstanden. 

Als Besonderheit in dieser Bucht werden Touren angeboten, um Hector-Delfine zu sehen. Sie gibt es nur hier rund um Neuseeland.

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Die Bucht ist eine Wucht! Im smaragdgrünen Wasser liegen die Boote und rundherum bergiges Grasland.

Unser Campingplatz ist sehr dicht am Stadtzentrum, aber um runter zu kommen müssen wir etwa 1,5 km laufen. Der etwas kürzere Weg ist zu steil für unseren Baggi und wir kehren um und nehmen die Straße. Dort gibt es allerdings kaum Schatten. Den benötigen wir eigentlich um 14 Uhr. In der prallen Sonne, nehme ich mir vor, einen Hut zu kaufen. Die Ozonschicht ist hier und in Australien dünner. Deswegen gibt es hier viele Hautkrebsfälle. Das wissen wir, deswegen ärgern wir uns auch. Natürlich sind wir eingecremt. An Leander kommt kein Sonnenstrahl. 

Mit dem Willen zum chillen
Der Ort ist gemütlich, ein paar Cafés an der Hauptstraße. Wir essen ein Eis und setzen uns an den Strand unter einen Baum. 

Auf dem Rückweg finde ich noch einen passenden Hut!

Jetzt muss ich den kleinen Dicken den Weg wieder hoch schieben. Das ist nicht weit, aber steil und in der Nachmittagssonne kein Vergnügen.

Zurück am Wohnmobil ist es bedeckt und wir drei legen uns auf eine Decke ins Gras und chillen. 

Abends sind wir fix und fertig. Um zehn haben wir immer noch nichts auf den Tisch. Die nächsten Tage müssen wir uns noch etwas besser einspielen. 

30.01.2017 Christchurch, Akaroa

Das ist er! 7,20m lang – 3,2m hoch
Schon wieder Koffer packen! Langsam nervt es. Zum Glück können wir uns ab heute im Wohnmobil dauerhaft einrichten.Zum Verleiher haben wir extra ein großes Taxi mit Babyschale bestellt, damit auch die Koffer plus Baggi reinpassen. Es kommt eine normale Limousine! Erstaunlicherweise passt alles völlig problemlos rein. 
Unser Verleiher Maui will 7.500 NZD Kaution, etwa 5.000 EUR, für das Wohnmobil. Das wussten wir zwar, aber es gibt trotzdem Schwierigkeiten mit der Kreditkarte. Sie wird mehrfach gesperrt und wir müssen mit der Bank telefonieren. Nach unzähligen Anläufen klappt es endlich.
Auch mit der Babyschale ist es nicht so einfach. Erst der vierte Kindersitz passt vernünftig rein. 
Wir bemängeln noch Schimmel im Kühlschrank. 
Unter anderem auch deswegen dauert die Übergabe ewig. Sechs Stunden verbringen hier.
Erst gegen 17 Uhr fahren wir vom Hof. 

– Ohne Bildbearbeitung –
Der Linksverkehr ist erstaunlicherweise kein Problem. Und Wohnmobil kennen wir ja schon. 
Erster Stop Großeinkauf. 

Bevor wir nach Akaroa aufbrechen, ist es bereits 18:30 Uhr. In weiser Voraussicht hatten wir uns ein nahes Ziel gesucht. Trotzdem fahren wir gute zwei Stunden. 
Der Mercedes Sprinter fährt sich gut, obwohl es 
so windig ist, dass bereits eine Unwetterwarnung verbreitet worden ist.
Tolle Landschaft auf dem Weg, entschädigt bereits für alles. Es ist teilweise wie im Auenland. 
20:40 Uhr – wir sind da!
Also Koffer auspacken und die Sachen verstauen. Aber wohin? Es gibt kaum Stauraum; die Koffer passen nicht und die Luke. Das Einräumen zieht sich. Wir sind genervt. 

Da lachen wir noch
Das Fliegengitter am Fenster ist ausgerastet, es ist schon einen Schritt weiter als ich. 
Kochen fällt aufgrund der fortgeschrittenen Stunde aus. Beim Versuch Toast zu machen schlägt erst der Feuermelder und dann Lenni Alarm. 
Im Wohnmobil herrscht Immer noch absolutes Chaos. Ich habe das Gefühl es wird schlimmer und nicht besser.
Wir sind stehend KO. Sitzen, geschweige denn liegen geht ja noch nicht. 
Ich könnte schreien und Leander tut das auch. 
Dazu kommt, das Fahrzeug ist etwas abgenutzt und nur oberflächlich gesäubert.
Natürlich wussten wir, dass dieses Wohnmobil kein Vergleich mit dem in den USA sein wird. Aber irgendwie sind wir trotzdem enttäuscht. Leider kein guter Anfang.
Wegen der noch unklaren Bettzuordnung schlafen wir um 1:15 Uhr getrennt. Wenigstens ist der Haussegen längst wieder gerade.