Südafrika

18.11.2013 Addo, Garden Route, Knysna (Neißna gesprochen)

Direkt nach dem Frühstück fahren wir weiter, denn auf unserem Weg nach Knysna liegt die Garden Route. Irgendwas schleift bei unserem Toyota bei jeder Bodenwelle.

über 800 Jahre alt, 36 Meter, 8 Meter Umfang
über 800 Jahre alt, 36 Meter, 8 Meter Umfang

Der erste Stop ist beim Big Tree. Der große Baum ist über 800 Jahre alt, über 36 Meter hoch und hat einen Umfang von 8 Metern.
Im Tsitsikamma National Park wandern wir zwei Stunden rund um Storm River Mouth und über die beeindruckende Hängebrücke.
Das Schleifen wird schlimmer und ich schaue vorsichtig unter den Wagen. Zum Glück scheint nur eine Abdeckung abgerissen zu sein. Diese hängt nun unter dem Wagen.
An der großen Bloukrans Brücke halten wir an. Hier springen gerade Bungee Jumper. Es ist mit 216 m die weltweite höchste Brücke für kommerzielle Jumps überhaupt.

216m - Weltweit höchste Brücke für kommerzielle Bungee Sprünge
216m – Weltweit höchste Brücke für kommerzielle Bungee Sprünge

Weiter gehts nach Knysna. Die Wegbeschreibung unserer Agentur ist erneut nicht so dolle, schon wieder verwechseln sie links und rechts, was beim Abbiegen entscheidend sein kann. Einige Nerven bleiben auf der Strecke, aber schließlich finden wir selbige noch.
Ines macht sich beim Anblick unserer Terrasse und der Aussicht vor Freude fast in die Hose. Das glaubt uns zu Hause sowieso keiner. Wir haben eine riesige Terrasse mit überragendem Blick auf die Lagune von Knysna.

unsere Terrasse mit Blick auf die Lagune
unsere Terrasse mit Blick auf die Lagune

Bei einem Wein genießen wir dort den Sonnenuntergang.
Abends essen wir Pizza an der Waterfront, bevor wir auf unserer Terrasse den Sternenhimmel bewundern. Der ist insofern besonders, weil das „Kreuz des Südens“ erst ab dem 30. Breitengrad sichtbar ist. Orion ist mit seinem markanten Gürtel auch gut zu erkennen.

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Wenn hier ein Auto zum Überholen ansetzt, fährt der Vordermann auf den Seitenstreifen. Ist der Überholende vorbei, bedankt sich dieser durch kurzes Aufleuchten der Warnblinker. Der Hintermann wiederum quittiert das mit einer Lichthupe.
Am Straßenrand stehen sehr viele Anhalter, manchmal in Gruppen. Das scheint hier ein normaler Transportweg zu sein. Einige von ihnen halten Geldscheine hoch.
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17.11.2013 Beginn Teil 2

In Port Elizabeth bekommen wir unseren neuen Wagen. Es ist ein Toyota Corolla. Er ist etwas größer; das Gepäck passt.
Das Wetter ist schlecht, es regnet bei 17 Grad.
Wir bleiben auf der Zufahrt zu unserer Lodge bei Addo fast stecken. Diese ist auf einer nachhaltig wirtschaftenden Bio-Farm. Der Vermieter Keith ist sehr freundlich, die Lodge ok. Mittlerweile sind wir etwas verwöhnt.
Diesen Nachmittag steht Addo „Elephant“ Park auf dem Zettel. Nachdem wir zwei Stunden durch den Park fahren und keinen Elefanten sehen, ja außer einem Kudu kein einziges größeres Tier, sind wir frustriert. Keith hatte uns schon gewarnt, dass es bei schlechtem Wetter schwierig werden wird, viele Tiere zu sehen. Aber fast gar keine? Irgendwann sehen wir doch noch eine ganze Herde Elefanten, die dann als Entschädigung auch direkt an unserem Auto vorbei gehen.

"Du kommst nicht vorbei"
„Du kommst nicht vorbei“

Die restlichen der Big Five bleiben versteckt.
Wir suchen nach einer Möglichkeit die Zeit bis zum Abendessen zu überbrücken, um die schlechte Zufahrt zur Lodge nicht noch zweimal fahren zu müssen. Aber Addo bietet, sagen wir mal, gar nichts! Hier ist eine Tankstelle und ein Mini-Supermarkt, das war’s. Also doch noch mal hoch zur Lodge. Es knallt und schabt, als das Auto im Schlamm und in die Spuren rutscht, die ich vermeiden wollte zu fahren. Das klang nicht gut!
Wir überlegen kurz, ob wir nicht heute auf das Abendessen verzichten, im Dunkeln wird es bestimmt nicht leichter, da noch zu fahren. Aber die Aussicht auf das laut Keith „beste Restaurant im Estern Cape“ treibt uns hin.
Als wir bei Hazle’s ankommen, denken wir zunächst, wir seien falsch. Einladend ist es von außen nicht. Drinnen ist es modern und schlicht, aber stilvoll eingerichtet. Eine Speisekarte gibt es in diesem Biorestaurant nicht, da die Zutaten aus der Umgebung kommen und die Angebote daher täglich wechseln. Unser Kellner ist ein Vollprofi und erzählt uns mündlich, was es gibt. Wir entscheiden uns für Butternutsoup und Kudufilet. Dazu folgen wir seiner Empfehlung und nehmen einen Rotwein. Bei einer Prämierung südafrikanischer Weine kam er unter die Top-Ten. Die Flasche wird uns etwa sieben Euro kosten.
Obwohl es Wild ist, schmeckt Kudu milder als z.B. Rind. Das Essen ist wirklich ausgezeichnet. Ein weiterer kulinarischer Höhepunkt.
Ermutigt durch den Wein, nehme ich nun die Zufahrt mit genügend Schwung, um nachts ja nicht stecken zu bleiben. Wir sind gespannt, was kaputt gegangen ist, nicht ob.

17.11.2013 Umhlanga, Durban, Addo

Da heute unser Inlandsflug geht, müssen wir bereits um fünf Uhr aufstehen. Das vorbereitete Frühstück genießen wir in der Morgensonne auf unserer Terrasse. Dann geht’s zum Flughafen.
Als wir den Mietwagen zurückgegeben, bemerkt der Herr von Budget sofort, dass eine Felge verbeult ist. Wir hatten es noch nicht bemerkt, wundern uns aber angesichts der passierten Schlaglöcher nicht. Zum Glück ist alles versichert!
Seltsamerweise haben wir nun drei Kilo Übergewicht. Während wir uns wundern woher es kommt, nimmt Ines schnell ein paar Sachen ins Handgepäck.
Ende Teil 1

16.11.2013 St. Lucia, Umhlanga

Wir erwachen um 6:30 Uhr lange vor dem Wecker und stehen auf.
So kommen wir früh los und sind schon um elf Uhr in unserer Lodge bei Durban. Die ist sehr schön. Der Stadionbesuch muss leider ausfallen, weil gerade ein Fußballspiel ist und die halbe Stadt gesperrt ist. Also verbringen wir den Nachmittag am Strand. Als die Sonne hinter den Wolken verschwindet, wird es auch schnelle kühl.
Auf Empfehlung unserer Vermieterin gehen wir abends ins Little Havanna. Es ist, wie der Name vermuten lässt, ein südamerikanisches Restaurant und wir essen hervorragend. Vorweg Capaccio und Thunfischtatar, dann Dorade und Rinderfilet und zum Abschluss Eis mit warmem Schokokuchen.
Es ist der bisherige kulinarische Höhepunkt unserer Reise. Passend zum Abschluss des ersten Teils unserer Reise.

15.11.2013 St. Lucia

Heute reiten wir aus. Wir haben eine zweieinhalbstündige Tour an den Strand und durch die Wetlands gebucht.
Torie, unser Guide ist pünktlich um 9:20 Uhr da und los geht’s.
Reiten ist für uns kein Problem, Ines war als Kind auf einem Ponyhof und ich war neulich noch auf Mallorca reiten. Das muss im Sommer 1990 gewesen sein, also etwas über 23 ( huch!) Jahre her.
Sitzen geht schon mal. Aber wie bedient man so ein Pferd? Torie meint, die Pferde würden ihr ohnehin immer folgen, also bräuchten wir nichts weiter zu wissen. Sie kommt übrigens ursprünglich aus Australien und ist nach einem dreiwöchigem Urlaub hier geblieben und bietet nun mit 13 Pferden Reittouren an.
Der erste Teil geht am Strand entlang. Unterwegs sehen wir eine traditionelle Taufe im Meer, einige Vögel und eine tolle Landschaft. In einem Sumpfgebiet sehen wir ein Krokodil. Wir bleiben in größerer Entfernung, um die Beine unserer Pferde nicht zu gefährden. Mich wundert sowieso warum wir hier so mutig durchreiten, denn so richtig sehen, ob zwischen den Gräsern was lauert, kann man eigentlich nicht. Später wird sie uns berichten, dass eine Frau beim Fischen von einem Krokodil ins Wasser gezogen wurde und gestorben ist. Auch ihre Pferde wurden schon von Krokodilen angegriffen und verletzt. Seitdem weiden sie nicht mehr zusammen mit den Zebras und den anderen Tieren, sondern sind eingezäunt. Aber auch so ist es nicht ungefährlich, denn eines ihrer Pferde wurde kürzlich von einer Puffotter gebissen und es ist noch unklar, ob es überlebt.

Reiten
Reiten

Schlangen und Krokodile sind hier nicht die einzige Gefahr. Vor einiger Zeit lief hier tagsüber ein altes Nilpferd rum und hat Pferd und Reiter gejagt. Das ist insofern bemerkenswert, als das Nilpferde tagsüber normalerweise im Wasser bleiben, um sich vor der Sonne zu schützen. Aber dieses alte fand nachts nicht mehr genug Nahrung und muss ganz scheußliche Verbrennungen gehabt haben. Nun ist es tot und Torie zeigt uns seinen Oberschenkelknochen. Der ist groß und viel schwerer als gedacht.

Reiten ist einfach toll. Auf einem so großen Tier zu sitzen und die Kraft zu spüren, die davon ausgeht, ist unbeschreiblich. Allerdings ist Tempo nicht so unser Ding. Als wir kurz antraben, werden wir wild durchgeschüttelt. Spätestens jetzt merken die Pferde, was für Amateure auf ihnen sitzen. Trotzdem schön, und mit der Zeit fühlen wir uns schon wie Cowboys. Wenn doch nicht der Hintern so schmerzen würde! Es ist unbequemer als es aussieht und die Sättel passen nicht perfekt. Aber das ist längst vergessen, als wir mitten durch eine Herde Gnus und Zebras reiten.

Nachmittags besuchen wir das Krokodil Center. Eigentlich wollte ich in den Zulu Crocodile Park, aber das ist mit 80km Fahrt zu weit für einen freien Tag. Also das nahe gelegene Krokodil Center. Es ist etwas ernüchternd und wir sind die einzigen Gäste. Es gibt ein paar große Krokodile und eine Aufzuchtstation für kleine, bis insgesamt drei Jahre alte Krokodile. Man sieht sie aus nächster Nähe, aber so richtig lebhaft sind diese Viecher ja nicht gerade.

Camäleon - viel interessanter als die Krokodile
Camäleon – viel interessanter als die Krokodile

Plötzlich entdecke ich an einem Gehege ein kleines wildes Chamäleon. Es ist winzig! Wie groß sind die normalerweise? Ich habe keine Ahnung! Muss ich später mal googeln. Ich habe sowas vorher noch nie live gesehen.
Wir verzichten auf eine Videoinstallation über Schlangen (im Park gibt es keine echten) und fahren nach Hause.

14.11.2013 St. Lucia

Nach dem Frühstück fragt unsere Vermieterin, ob wir bereit wären unser Zimmer zu wechseln, da sie ältere Gäste lieber in unserem Zimmer im Erdgeschoß unterbringen möchte. Es stellt sich als tolles Upgrade heraus, denn das Zimmer ist viel schöner und hat ein tolles großes Bad. Bislang hatten wir nur Glück mit den Zimmern.
Um zehn sind wir zur Bootstour durch die Wetlands verabredet. Bzw. steht das auf unserem Voucher, aber obwohl wir schon um 9:30 Uhr am Anleger sind, müssen wir bis 11:30 Uhr warten bis es los geht. Wir wissen nicht ob es an unserer Reiseagentur und am Bootsunternehmen lag, aber da hat die Kommunikation nicht gestimmt. Etwas ärgerlich, weil uns so zwei Urlaubsstunden verloren gehen, aber dafür fährt der Skipper nun nur mit uns, denn es gibt keine weiteren Gäste. Lawrence ist ein Weißer, aber hier geboren und ein echtes Busch-Baby, wie er von sich selbst sagt. Er berichtet von einem Gesetz, welches Unternehmen verpflichtet, zunächst Inder oder Schwarze einzustellen. Erst dann kann die Stelle an einen Weißen vergeben werden. Diskriminierung mal anders herum.
Auf dem Boot werden wir mit eine Fliegen-Klatsche ausgestattet. Ab jetzt gilt es, die dicken Hippo-Fliegen (größeren Bremsen) zu erlegen. Sie beißen selbst durch Kleidung. Auf die Frage, ob unser Anti-Brumm-Spray helfe, entgegnet uns Lawrence, das einzige was sicher helfe, sei zuzuschlagen und sie zu töten. Aber hart, denn sie seien „Born for Afrika“, also zäh.

Webervogel
Webervogel
Dann zeigt er uns gelbe Webervögel aus nächster Nähe, die gerade ihre beeindruckenden Nester ins Schilf bauen. Die Männchen bauen die Nester alleine, dann stellen sie es einem potentiellen Weibchen vor und falls sie zufrieden ist, legen beide los. Falls es ihr nicht gefällt, zerstört sie es und er muss von neuem seine Kunst beweisen. Eine Kunst ist es tatsächlich, das Nest wird gebaut, indem mindestens zwei Schilfrohre geschickt miteinander verwebt werden. Der Eingang ist unten, damit ein potentieller Räuber nicht sehen kann, ob das Nest bewohnt ist. So müsste er jedes einzelne zerstören, was bei so vielen Nestern – mehrere Vögel bauen immer dicht zusammen – eine Menge Arbeit wäre. Also sehr clever. Außerdem kappen sie bei allen Schilfrohren die Blätter, um sie weniger anfällig für den Wind zu machen. Außen herum lassen sie als Windschutz längeres Schilf stehen und nisten im inneren.
Beeindruckend – zwischen Raubvögeln, Schlangen, Nilpferden und Krokodilen finden sie einen sicheren Platz um ihre Jungen groß zu ziehen.
Webervögel Nester
Webervögel Nester

Weiter am Ufer entlang zeigt unser Guide uns Süß-und Salzwasser Mangroven, die an beiden Ufern im Wasser stehen. Nach dem Regenwald in Südamerika sind die Mangrovenwälder in Afrika die wichtigste Sauerstoffquelle der Erde. Auch für das Wasser haben sie eine große Bedeutung, denn sie filtern das Salz aus dem Meerwasser. Dafür opfern sie einen Zweig, indem sie das Salz, dass sie über die Wurzeln aufnehmen, komplett in diesen abgeben. Dieser stirbt zwar ab, aber dafür überlebt der Rest. Einige Pflanzen sind echte Überlebenskünstler.

Nilpfedere bzw. Flusspferde
Nilpfedere bzw. Flusspferde

Auf der Tour sehen wir noch einen Seeadler und natürlich jede Menge Nilpferde. Zu dieser Uhrzeit sind sie wegen der Sonne nur im Wasser und man sieht nur die Köpfe. Dafür kommen wir dicht ran. Leider sehen wir bis auf eins aus weiterer Entfernung, keine Krokodile. Aber das waren trotzdem tolle zwei Stunden.

Nachmittags fahren wir auf eigene Faust durch den Wetlandpark zum Cape Vidal. Unterwegs sehen wir erneut viele Tiere. Ein toller Moment ist, Nashörner, Zebras und Büffel gemeinsam grasen zu sehen.
Am Cape Vidal halten wir das erste mal die Füße ins Meer. Wir sehen viele Strandkrabben, die sich in ihren Löchern verkriechen, sobald wir zu nahe kommen. Es sieht so lustig aus, wenn die Tiere seitlich laufen!

Als wir zu Abend essen, läuft auf der gegenüber liegenden Straßenseite ein Nilpferd durch die Vorgärten. Es stimmt also tatsächlich. Dabei ist eigentlich am interessantesten, was für einen Menschenauflauf das verursacht. Einige mutige gehen mit der Kamera hinterher, um kurze Zeit später wieder in die andere Richtung zu rennen. Das Hippo hatte kehrt gemacht…
Juliette und Hans treffen wir im selben Restaurant. Sie erzählen vom Tag davor, wie sie statt mit dem Auto zu Fuß ins Zentrum gegangen sind und es prompt bereut haben – denn auch ihnen ist ein Nilpferd begegnet und hat ihnen gehörig Angst bereitet.

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Der südafrikanische Wein ist für seine gute Qualität bekannt. Leider sind wir noch keine richtigen Experten, deshalb fällt die Auswahl im Supermarkt schwer. Aus diesem Grund kaufe ich einfach nach Preis. Ich nehme immer den zweitteuersten – für ca. 6-7 €.
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13.11.2013 Swasiland, St. Lucia

Heute schlafen wir aus und stehen um sechs Uhr auf. Nach dem ich die Vorhänge zur Seite ziehe sehe ich wolkenverhangene Berge und eine Herde Impalas 20 Meter neben unserer Hütte. Sonst nur Natur.

zwei Warzenschweine
zwei Warzenschweine

Nach einem Frühstück direkt an einem See, mit Alligatoren und jeder Menge Nester bauender Vögel fahren wir weiter. Das Swasiland ist berühmt für seine Kerzen, deshalb besuchen wir eine Kerzenfabrik. Dort sehen wir unter anderem, wie aus einem Stück Wachs ein Elefant geformt wird. So einen wollen wir auch und nehmen einen mit. Auf dem kleinen Markt nebenan erstehen wir eine Holzgiraffe, die der Mann der Verkäuferin gemacht haben soll. Wir glauben es gerne. Weiter hinten sehen wir, wie diese Giraffen hergestellt werden. Für eine Spende darf ich Fotos machen.
Giraffenherstellung
Giraffenherstellung

Wir hatten jetzt übrigens vier Tage kein Internet und seit Beginn unserer Reise keinen Fernseher und haben nichts vermisst.

Weiter gehts wieder nach Südafrika. An der Grenze müssen wir wieder etwas warten und bekommen wieder eine paar Stempel in unsere Pässe. Für die nächsten drei Nächte sind wir in St. Lucia. Das eine eine kleine Stadt in den Wetlands – Sumpfgebiet.
Einen großen Teil der Reise verbringen wir im Auto. Angesichts der Größe Südafrikas und der vielen Stationen, die wir sehen möchten, aber noch erträglich.

Angekommen checkt Ines Bad und Schränke, ich das WLAN. Es geht. ;o)
Unsere Vermieterin ist sehr freundlich und rund. Sie gibt uns gleich zahlreiche Tipps für Aktivitäten in der Nähe für die nächsten Tage. Außerdem warnt sie uns gleich, selbst kurze Strecken zu Fuß zu gehen. Regelmäßig laufen hier Nilpferde durch die Straßen – insbesondere nachts kommen sie raus, um rundherum das Gras zu fressen. Pro Tag vertilgen die dicken Dinger über 40 Kilo Gras. Als einer ihrer Nachbarn letztes Jahr raus ging, um zu sehen, warum sein Hund so bellte, verlor er bei einem Nilpferdangriff ein Bein. Wir fahren also Auto.
Einem Tipp folgend fahren wir noch ans Wasser und spazieren etwas den Uferweg entlang und sehen prompt ein mittelgroßes Krokodil. Die Warntafeln vor Hippos, Schlangen und Krokodilen sind also nicht übertrieben.
Den Sonnenuntergang genießen wir bei einem Amarula, einem südafrikanischen Likör, in einer Kneipe mit Blick auf das Meer.
Abends folgen wir erneut ihrer Empfehlung und gehen in ein gutes Restaurant. Es ist ein Zusammenschluss aus mehreren und in jedem einzelnen kann man aus allen bestellen. Das erleichtert die Wahl und ist ein interessantes Konzept. So kann man zwischen Fisch, Steak House und Sushi wählen ohne Angst haben zu müssen.
Ines bekommt Sushi und ich ein 600g T-Bone Steak. Erneut stelle ich fest, dass sich hier Masse und Klasse nicht ausschließen. Beides ist wirklich gut – so kann es bleiben.

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Die Wetlands heißen seit 2007 iSimangaliso und waren das erste Gebiet in Südafrika, welches Unesco Welterbe geworden ist. Dieses Naturschutzgebiet erstreckt sich von hier bis Mosambik. Hier gibt es sage und schreibe fünf verschiedene Ökosysteme.
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12.11.2013 Krüger Park, Swasiland

Und wieder stehen wir um 6 Uhr auf, denn wir haben heute noch einiges an Programm vor uns. Am Morgen fahren wir erneut drei Stunden durch den Krüger Park, wo wir noch einmal mit den beeindruckendsten Tieren (u.a. Leoparden, Elefanten und Nashörnern) aus allernächster Nähe belohnt werden.

stolzer Affe
stolzer Affe im Krüger Park

Über das südlichste Tor (Malelane) verlassen wir den Park und fahren weiter Richtung Swasiland. So recht haben wir noch keine Vorstellung davon, was uns dort erwartet; umso beeindruckender wird dieser Tag. Zunächst einmal passieren wir die Grenze, wo wir eine Einreisegebühr bezahlen müssen und Stempel in unsere Pässe bekommen. Weiter geht es durch spektakuläre Landschaften. Wir sind überwältigt! In unserem Camp angekommen, stellen wir zu unserer Zufriedenheit fest, dass wir nicht in den gebuchten Bienenkorbhäusern unterkommen (die als sehr einfach beschrieben waren), sondern in einem sehr komfortablen Rondavel mit Küche und einer eigenen, großen Terrasse, die den Blick freigibt auf eine unglaubliche Aussicht: endlose Weite und freilaufende Tiere.

Rondavel statt Bienenkorb
Rondavel statt Bienenkorb

Nach unserer Ankunft besorgen wir uns eine Wanderkarte und bestreiten den „Hippotrail“. Nach einer halben Stunde treffen wir auf zwei Warzenschweine, vor denen Ines so große Angst hat, dass wir umkehren müssen. Zurück im Camp sehen wir, dass sich direkt um den (gut besuchten) Grillplatz mehrere Warzenschweine tummeln und außer uns offenbar niemand besondere Notiz davon nimmt. Wir müssen lachen und starten unsere Wanderung noch einmal aufs Neue. Wir haben selten etwas so schönes erlebt. Die Wanderung führt 2,5 Stunden durch die unterschiedlichste Vegetation, vorbei an kleinen Flussläufen und Seen, durch den dichtesten Wald, an Felsen vorbei, über grüne Wiesen.

einfach ein Stück Wald im Swasiland
einfach ein Stück Wald im Swasiland

Und überall sehen wir Tiere, wie z.B. Affen, Zebras, Büffel, Schildkröten und noch viele mehr. Wir sind absolut sprachlos angesichts dieser Schönheit und Friedlichkeit. Es öffnet den Blick für das Wesentliche, oder frei nach Platon: für das Gute, das Wahre, das Schöne.

Zebra
Zebra
Unsere Erwartungen vom Swasiland wurden mehr als übertroffen und wecken die Lust auf noch mehr Afrika. Die Einwohner hier sind noch freundlicher als in Südafrika.

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Das Swasiland ist ein Königreich und ist mit seinen knapp über eine Million Einwohnern das kleinste Land Afrikas. Trotz seiner Größe ist es so vielfältig, dass es vom Regenwald bis zur Savanne alles gibt.
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