Bei den Glühwürmchen ist fotografieren verboten. Ich hatte es schon gar nicht zu hoffen gewagt. Ohne Blitz wäre wohl kein Problem, aber man kann bei den Touristen nicht sicherstellen, dass sie ihre Kameras richtig bedienen können. Das Blitzlicht veranlasst die Glühwürmchen dazu, Ihr Licht abzuschalten.
Die Glühwürmchen-Höhle ist insgesamt 7 km lang. Touristen dürfen nur in die ersten 240 Meter. Der Einstieg hat es in sich. In niedrigster Hocke müssen wir die ersten Meter zurück legen. Es ist so schon nicht einfach, aber für Ines mit einem Baby vorm Bauch ist damit das Sportprogramm für heute erledigt. Danach geht es aufrecht weiter. Es ist sehr dunkel. Wir kommen an kleinen und großen Wasserfällen vorbei, dessen Wasser die Höhlen in den Fels gegraben haben. Und dann sehen wir sie. Es sind kleine, knicklichtgrün leuchtende Punkte an der Höhlendecke. Erst vereinzelt, dann immer mehr. Wow! Das haben wir noch nicht gesehen. Für den letzten Teil steigen wir in ein kleines Boot. Auf dem See sehen wir ganz viele und kommen so dicht heran, dass wir sind anfassen könnten, wenn wir dürften (und wollten). Wunderschön! Zusammen werfen sie sogar etwas Licht in die jetzt komplett dunkle Höhle.
Glühwürmchen sind eigentlich Insektenlarven. Sie spinnen bis zu 15 cm lange Fäden, um die mit dem Licht angelockten Insekten zu fangen. Z.B die hier verhassten, kleinen stechenden (unseren Mücken ähnlichen) Sandflies gehören zu ihrer Beute.
Mirror Lakes. Das muss bei Windstille noch einen Ticken besser sein, so spiegeln sich die Berge in den glasklaren Seen nicht ganz perfekt.
Leander flirtet mit jedem und unterhält eine ganze Gruppe Japaner. Er ist hier ein Türenöffner. Alle sind so freundlich zu uns und insbesondere zu ihm. Gestern im Restaurant sind wir bevorzugt worden, als wir auf einen Platz drinnen gewartet haben.
Weiter geht’s durch Fifty, eher 5.000, Shades of Green, traumhafte Südbuchenwälder. Der Himmel zieht sich zu. Es beginnt zu regnen. Macht nichts. Die Farben wirken so noch intensiver. Auf der Strecke begegnen uns immer mal wieder zutrauliche Keas, eine Papageienart.
Ein weiteres Highlight ist ein grandioser Gebirgsbach mit stahlblauem Wasser. Er sieht aus wie das Ideal eines Gebirgsbaches.
Das gibt’s doch nicht! Der Campingplatz ist ausgebucht. Ungläubig starren wir die Dame an. Sie könne uns eine Nacht im Chalet anbieten. Für 420 Dollar! Am liebsten möchte ich wortlos gehen. Wir überlegen, was wir tun können. Grundsätzlich ist wild-campen erlaubt, aber ausgerechnet hier ist es bei 300 Dollar Strafe verboten. Immerhin billiger als das Chalet. Wir sind bedient. Wir versuchen es erst noch im „Ort“. Hier ist außer einer Landebahn, dem Bootsanleger und einer Lodge nichts. Genervt drehen wir um. Wir müssen 35 km zurück. Wieder durch den Tunnel und unklar, ob der nächste Campingplatz noch was frei hat.
